HospitzDer katholische Religionskurs der Jg. Q1 des Theodor-Heuss-Gymnasiums war die erste Schülergruppe, die sich nach zwei Jahren Corona-Unterbrechung wieder über die Arbeit und das Engagement des Hospizes „Zum hl. Franziskus“ vor Ort informieren konnte. Über den eindrucksvollen Besuch im Hospiz geben die folgenden Auszüge aus zwei Schülerberichten Auskunft:


„Der Verlust eines geliebten Menschen ist verdammt schwer. Umso wichtiger ist es, dass wir darüber sprechen. Im Rahmen des Religionsunterrichtes hatten wir, die Q1, die Möglichkeit das Thema Tod, unbefangen in dem Hospiz „Zum hl. Franziskus“ zu thematisieren.

So wissen wir jetzt nicht nur, dass das Hospiz schwerkranke Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet. Wir haben vielmehr einen Eindruck davon bekommen, worauf es wirklich ankommt - nämlich dass der jeweilige Patient seine letzten Tage in Würde verbringen kann. Besonders klar wurde uns das, als Frau Bergeest, Mitarbeiterin im Hospiz, von dem Tagesablauf in der Einrichtung sprach. Es wird individuell auf jeden Patienten und seine Bedürfnisse eingegangen. Dabei werden in Gesprächen immer wieder mal letzte Wünsche der Menschen deutlich. Besonders hängengeblieben ist uns dabei ein Mann, der unbedingt nochmal ein Spiel seines Lieblingsvereins FC Schalke 04 im Stadion anschauen wollte. Das Hospiz hat sofort alles in Gang gesetzt und den Verein kontaktiert.

Der Wunsch des Mannes wurde Realität und passend zum Stadionbesuch bekam er noch ein Trikot. Später entschied sich der Mann, dass er mit diesem Trikot sterben will. Traurig, aber zugleich auch schön, dass letzte Wünsche nicht unerhört bleiben. Interessant war für uns auch, dass das Hospiz zwar einen christlichen Hintergrund hat, seine Tore aber für jeden Menschen, unabhängig von dem kulturellen oder religiösen Hintergrund, öffnet. So auch für einen syrischen Mann, dessen Familie seine ganz eigene Art hatte, um sich zu verabschieden. Die Familie tischte um das Totenbett herum Essen auf, trank und aß ein letztes Mal in seiner Anwesenheit und konnte während der Abschiedszeremonie auch mal herzlich lachen. Das Wort Lachen klang für uns in diesem Kontext fehl am Platz. An einem Ort, wo täglich Menschen sterben, darf man doch nicht lachen, oder etwa doch? Frau Bergeest sagte uns ganz klar: „In einem Hospiz darf man lachen!“. Es zählt jeder einzelne Moment, der den Menschen so angenehm wie möglich gestaltet werden sollte und da käme es durchaus zu Situationen, in denen herzlich gelacht wird.
Wir nehmen mit, dass ein ehrlicher Umgang mit sterbenden Menschen enorm wichtig ist. Die Hemmschwelle und vor allem auch die Angst etwas Falsches zu sagen, bringt letztlich niemanden etwas und führt bloß dazu, dass wichtige Fragen ungeklärt bleiben.
(Victoria, Schülerin Jg. Q1)

 

 

„Wir machten uns am 21.02.2022 auf, um das Hospiz “Zum heiligen Franziskus“ zu besuchen. Dort wurde unser Kurs sehr herzlich von Frau Bergeest und Herrn Thröner empfangen und in die sehr modern wirkende Kirche neben dem eigentlichen Hospiz, die sehr offen gestaltet war, geführt. Nachdem die beiden Mitarbeiter ein paar Worte zu ihrer eigenen Person verloren hatten, begann die sehr spannende Ausführung über die Geschichte des Franziskus-Hospizes, wobei besonders bemerkenswert ist, wie das Hospiz entstanden ist. Die Idee zur Gründung des Hospizes kam nämlich den Verantwortlichen des nahegelegenen Elisabeth-Krankenhauses auf einer Pilgerreise nach Assisi im Jahr 1986. Um todkranke Menschen mit dem nötigen Respekt zu versorgen sowie gehen und nicht wie damals üblich allein im Badezimmer eines Krankenhauses versterben zu lassen, sollte es einen Raum geben, in dem ein Leben bis zuletzt möglich war. Es wurde sehr spannend und gut verständlich die Entwicklungen, welche sich von der ursprünglichen Gründung bis zum heutigen Hospiz nachzeichnen lässt, dargestellt.
Das Hospiz „Zum heiligen Franziskus“ bittet um Spenden, um seine wertvolle Arbeit auch in Zukunft, wie gewohnt, ausüben zu können. Bei Interesse finden sie genauere Informationen unter https://www.franziskus-hospiz.de/unterstuetzen/“
(Robert, Schüler Jg. Q1)