Dr. KordesAm 03.11.2021 war der Stadtarchivar Dr. Matthias Kordes zu Besuch am THG und hielt am Abend in der Aula einen Vortrag. Der Vortrag von Dr. Kordes handelte vor allem von der Bedeutung des Ersten Weltkrieges für die deutschen Juden und ihren Patriotismus in dieser Zeit. Im Ersten Weltkrieg haben rund 100.000 Juden aus Überzeugung für Deutschland gekämpft. Und auch Rabbiner waren im Krieg als Militärrabbiner tätig.

Dr. Kordes arbeitete in seinem Vortag den starken Patriotismus der deutschen Juden heraus. In Briefen, aus welchen Dr. Kordes in seinem Vortrag zitierte, zeigte sich, dass die deutschen Juden, insbesondere die junge Männer überzeugt davon waren, für Deutschland in den Krieg zu ziehen und sogar zu sterben. Obwohl die Juden, welche für Deutschland im Krieg kämpften, keineswegs Anerkennung für ihre Leistungen erhielten und ihnen sogar vorgeworfen wurde, sie würden sich vor dem Krieg drücken, waren sie weiterhin von Deutschland überzeugt und baten darum auch die Wehrpflicht zu erfüllen, wie Dr. Kordes anhand eines Briefs des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten herausstellte. Dieser Patriotismus hielt bis in die Zeit des Nationalsozialismus an.