imkearndgen

Was ist Frieden? Wie wird er definiert und was ist nötig, um den Frieden zu wahren?

Mit diesen Fragen habe ich mich im Rahmen eines internationalen Workcamps, geleitet vom Volksbund Kriegsgräberfürsorge, beschäftigt, während ich für eineinhalb Wochen mit 26 jungen Menschen aus neun Nationen zusammengelebt und Kriegsgräber in Berlin gesäubert habe.

Dieses Projekt war nicht nur eine Chance, neue Kontakte mit jungen Menschen aus Europa und den USA zu knüpfen, die die gleichen Interessen und Fragen wie ich teilten, sondern auch um die gegenseitigen Kulturen, Lebensweisen und unterschiedlichen Definitionen von Frieden kennenzulernen, wozu auch noch die Verbesserung meiner Sprachkenntnisse kam.

Frieden bedeutet für jeden etwas anderes, aber jeder Mensch möchte ihn bewahren. Nicht nur das habe ich in diesem Projekt gelernt, sondern ich habe auch selbst erfahren, wie sich Stereotypen entwickeln. Wie sie sich über die Jahre formen und schließlich in jedermanns Kopf verankert werden. Das Projekt hat mir gezeigt, wie andere Nationen Deutschland und unsere Geschichte wahrnehmen, aber vor allem, dass wir alle mindestens ein Vorurteil gegenüber anderen Nationen haben.

Allerdings ging es bei dem Projekt nicht nur um Kriegsgräberpflege, Stereotypen und die deutsche Geschichte. Kernaspekt dieses Projekts war vor allem der internationale Austausch. In den eineinhalb Wochen habe ich mehr über die vertretenden Länder Türkei, Rumänien, Italien, Spanien, Polen, Frankreich, Litauen und die USA und ihre Kulturen und Bräuche gelernt als ich über das Internet oder in der Schule jemals hätte lernen können. Außerdem hat man mehrfach Ausflüge nach Berlin gemacht und bekam dort auch Freizeit, um die Stadt zu erkunden. Oder wir haben gemeinsame sportliche Aktivitäten, wie z.B. Kanufahren, gemacht. Ich habe internationale Kontakte geknüpft, mich informiert und meinen Horizont erweitert. Doch durch die Teilnahme an diesem Projekt ist vor allem eines entstanden: Freundschaften.

Ich würde jedem Schüler und jeder Schülerin, der/die Interesse an Geschichte, aber auch an verschiedenen Kulturen und deren Bräuchen hat und vielleicht auch das CertiLingua Zertifikat bekommen möchte, einen solchen Austausch empfehlen, da die Erfahrungen, die ich in dieser Zeit gemacht habe, sehr positiv und eindrucksvoll waren.

Imke Arndgen, Q1